Lasst uns die Klimazukunft neu denken und in die Gesellschaft tragen!
Wie wird unser Leben im Jahr 2035 aussehen? Wie werden wir arbeiten, wohnen, konsumieren, uns ernähren, bilden und fortbewegen? Und welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Werte und Rahmenbedingungen brauchen wir, damit eine lebenswerte, sozial und ökologisch nachhaltige Zukunft Realität werden kann?
Mit diesen großen und für uns alle entscheidenden Fragen haben sich am 11. und 12. September 2020 an der BOKU – Universität für Bodenkultur Wien in Wien 25 junge, politisch engagierte Menschen unterschiedlicher Ausrichtung und organisatorischer Herkunft aus Österreich auseinandergesetzt.
Eingeladen dazu hatte das Forschungsprojekt „Tales of Tomorrow“. Ziel des Projektes ist es junge Change-Maker(innen) in einen Dialog zu bringen und daraus inspirierende und motivierende Geschichten der Zukunft zu entwickeln, die Wegweiser für zukünftige Entscheidungen junger Menschen sein sollen.
Als „Leitstern“ für die Zukunft haben die 25 Teilnehmenden an diesen beiden Tagen mit Hilfe der Backcasting-Methode gemeinsam eine über alle politischen und organisatorischen Unterschiede hinweg verbindende Vision für ein klimafreundliches Jahr 2035 in Österreich entwickelt.
Harmonisches Leben in einer grünen Stadt!
Das war das übergreifende Bild, welches in den Köpfen der Teilnehmenden auftauchte, wenn Sie an ein klimafreundliches „Stadtgrätzl“ (Wohnbezirk in Wien) im Jahr 2035 dachten. In Kleingruppen haben sie dabei konkrete Visionen z. B. für die Themen Mobilität, Wohnen, Ernährung, Bildung, Konsum, Arbeit, Energie entwickelt und diskutiert. Eine wichtige Frage dabei: Welche Rolle spielen Wirtschaft, Politik und ein genereller Wertewandel in der Gesellschaft.
Ich durfte diese spannenden zwei Tage begleiten und mit der „Storytelling-Methode“ die Teilnehmenden dabei unterstützen, aus ihren Visionen inspirierende und motivierende Geschichten zu entwickeln.
Dafür haben wir zunächst in Kleingruppen gemeinsame „fiktive“ Geschichten entlang der Heldenreise z. B. zum Thema Mobilität „Umstieg auf Lastenrad“ oder zu Konsum „Cinderellas neues Kleid“ entwickelt. Die Herausforderung war dabei die gemeinsame Reise, auch aus teilweise unterschiedlichen Perspektiven heraus zu beschreiten.
Anschließend haben sich die Teilnehmenden gegenseitig ihre ganz persönlichen Resonanznarrative in Bezug auf den Klimawandel erzählt.
Resonanznarrative sind Geschichten über gelingende Wechselbeziehungen zur Welt. Sie erzählen über Erfahrungen und Momente, die uns ergreifen und zeigen, dass wir einerseits selbst von etwas berührt werden und andererseits andere berühren können. Sie beschreiben gelungene Momente, in denen wir etwas bewirkt haben, bzw. etwas in uns bewirkt wurde.
Fünf dieser „Tales of Tomorrow“ werden wir in den nächsten Wochen genauer ausformulieren und auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Darauf freue ich mich schon ganz besonders.
Mögen all die engagierten Ideen, Visionen und Narrationen dabei helfen, das Zusammenleben auf unserem Planeten ein Stückchen besser zu machen.
Danke an alle Teilnehmenden und das tolle Team in Wien:
Das Team von links nach rechts: Karin Thier (NARRATA Consult), Katharina Toth (BOKU), Julia Buchebner (BOKU), Patrick Scherhaufer (BOKU), Sonja Völler (Umweltbundesamt), Sybille Chiari (Werner Lampert GmbH)
Von dieser Art von Dialog und Austausch zum Klimawandel brauchen wir dringend mehr. Was meint ihr?
Herzliche Grüße schickt euch
Karin Thier