Letzten Montag trafen sich 4 Personen aus dem Core-Team per Skype – das 7-köpfige Core-Team trifft sich mal virtuell, mal live in regelmäßigen Abständen, um die Organisation der Veranstaltung „BEYOND STORYTELLING 2018“ am 08.-09.06.2018 voranzutreiben und sich über spannende Themen die Herzen warm und die Köpfe heiß zu reden.
An diesem Abend im Core-Team ging es uns um die Frage, welchen Mehrwert das narrative Arbeiten liefert, wenn es um die Gestaltung der Zukunft in Unternehmen, Communities und Gesellschaften geht. Denn das Motto des diesjährigen Kongresses ist „Re-Authoring Futures“ – die Zukunft neu erzählen.
In über 18 Workshops erfahrener Berater und Unternehmens-Angehörige, einer Learning Journey und einem Open Space, sowie Keynotes und 2 MasterClasses von international bekannten Zukunftsforschern und StoryWorkern wollen wir Antworten auf folgende Frage finden:
Wie können narrative Methoden, wie kann Storytelling und Storylistening Organisationen dabei unterstützen, ihre Zukunft zu gestalten?
Und schon waren wir, über unsere Bildschirme miteinander vernetzt, in einer lebhaften Diskussion: Warum erleben wir gerade jetzt in unserer Beraterpraxis eine so große Ungewissheit, was die Zukunft bringen mag? Wie kommt es, dass die Zukunft als VUCA – als ins Deutsche übersetzt unbeständig, unsicher, komplex und mehrdeutig wahrgenommen wird?
Vor 50 Jahren hatte man doch ein viel lineareres Bild der Zukunft: wir waren lange Jahrzehnte lang auf einer Einbahnstraße in den Fortschritt, den Wohlstand, den Frieden. Nun aber hören wir allerorten, dass nur eines sicher ist, wenn es um die Zukunft geht: dank der zunehmenden Digitalisierung unseres Lebens wird eine große Transformation auf Unternehmen, den Arbeitsmarkt, die Gesellschaft, auf alle Bereiche unseres Lebens zukommen.
Wer Lust hat, mit mir die grundsätzliche Frage zu durchdenken, ob man denn überhaupt die Zukunft neu erzählen kann oder ob das nicht schlicht ein Hilferuf angesichts der doch vollkommen unkontrollierbaren Zukunft ist, den lade ich ein, folgenden Beitrag von mir zu lesen: Re-Authoring Futures – vom Wahn der Machbarkeit und der Last, wissend zu sein. Ich freue mich über Deine/Ihre Kommentare dazu!
Doch zurück zu der überall angekündigten bevorstehenden Transformation: klar, dass die Verunsicherung unter den Mitarbeitern in den Unternehmen nun groß ist. Verschärfend kommt hinzu, dass der Wandel unserer Arbeitswelten, vielleicht auch der Wertewandel bei den jüngeren Generationen, mehr und mehr Unternehmen dazu zwingt, die Sinnfrage ihrer Mitarbeiter neu und anders zu beantworten als dies im letzten Jahrhundert möglich war. Die Zukunft bringt nicht automatisch Fortschritt, Gehaltserhöhungen, Sicherheit für alle. Die Sinn-Werte von Arbeit, die in der Moderne noch funktionierten, taugen nun in der Postmoderne nicht mehr, um Mitarbeiter zu einer Identifikation mit „ihrem“ Unternehmen zu bewegen.
Hier kommt die narrative Herangehensweise ins Spiel. Denn der Weg in eine als sinnhaft und gestaltbar erlebte Zukunft führt über die Erzählungen, die diesen Weg bahnen. Erzählungen aus der Vergangenheit, die Bewährtes tradieren und ein Kompass für die Reise ins Ungewisse sein können; wie auch Erzählungen einer alternativen Zukunft, die erst dann erreichbar wird, wenn man sie sich vorstellen kann. Wer sich aber etwas vorstellen kann, knüpft eine Erfahrung an die Vorstellung an. Denn wir können uns nur gut vorstellen, was wir schon ein wenig erfahren haben – erst vom Bekannten können wir ins Unbekannte aufbrechen. Die eigenen Erfahrungen, das uns Bekannte, teilt man sich und anderen wiederum durch Narrationen mit.
Narrative Methoden sind also ein wunderbar wirkungsvolles Handwerkszeug, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Weg in die VUCA-Zukunft gut zu wählen und zu gestalten. Auf der interaktiven Konferenz BEYOND STORYTELLING 2018 werden aktuelle Entwicklungen der narrativen Arbeit in Organisationen vorgestellt, erprobt, diskutiert und weiterentwickelt. Ziel der Konferenz ist es, die narrative Arbeit als Praxisfeld weiterzuentwickeln, die Vernetzung der narrativen Community voranzutreiben und “Newcomern” eine Möglichkeit zu geben, die Vielfalt und die Möglichkeiten narrativer Arbeit zu erkunden.
NARRATA ist gleich mehrfach vertreten – nicht nur durch mich im Core-Team der Initiatoren, sondern auch durch 2 Workshops, die wir auf dem Kongress durchführen werden:
16 weitere Workshops eröffnen andere Perspektiven und bieten weitere Einblicke in den Einsatz narrativer Methoden in Unternehmen – wir freuen uns sehr auf das reichhaltige Programm und laden Dich/Sie ein, teilzuhaben an diesen 2 Tagen im Juni in Hamburg! Early Bird-Tickets gibt es nur noch bis zum 16.03.2018!
Beste Grüße sendet
Christine Erlach