Am 19.09.2013 um Punkt 11:00 Uhr war es so weit: unsere Teilnehmer und natürlich Teilnehmerinnen des Seminars „Wissen bewegen, Werte beleben – Storytelling als Management-Tool“ tauchten für zwei intensive Tage ab in die Welt des Geschichtenerzählens in Unternehmen.
Ausgereifte, erprobte Methoden vorgestellt von echten, erfahrenen Expertinnen. Herzlichen Dank!
Frederik Littschwager, Loprex GmbH
Die Erwartungen und Wünsche, die sie mit im Gepäck dabei hatten, waren dabei recht unterschiedlich: Sie reichten von: Themen und Überzeugungen mittels Geschichten in Vorträgen und Präsentationen besser transportieren zu können, über kennenlernen von Techniken für den Wissenstransfer von impliziten Wissen, bis zu Gestaltungshilfen zur Entwicklung von Brand Stories.
Bevor wir jedoch tiefer in die Anwendungsbereiche von Storytelling in Unternehmenskontexten einstiegen, nahmen wir die Teilnehmer mit zu einer Expedition am eisigen Südpol. Anhand der abenteuerlichen Geschichte der Eroberung des Südpols demonstrierten wir, wie Geschichten Funktionieren, wie die einzelnen Fragmente beschaffen sein sollten (z. B. Ereignisse, Protagonisten, Dramaturgie, Geschichtsformen) und wie daraus eine spannende Geschichte werden kann. Dabei begaben wir uns selbst auf eine Heldenreise. In Kleingruppen übersetzen die Teilnehmer die Struktur der Heldenreise auf ihre eigenen Projekte und entdeckten die Möglichkeiten die diese Struktur z. B. für Teambildungsprozesse und zur Konfliktvermeidung bietet.
Nach den Grundlagen des Geschichtenerzählens beschäftigten wir uns mit der Grundhaltung des narrativen Managements und diskutierten Themen wie Kontextbezogenheit, Wertschätzung, Reflexion und Multiperspektivität bei der Arbeit mit Storytelling in Unternehmen.
Dann wandten wir uns Konkret drei Unternehmenskontexten zu, bei denen der Einsatz von narrativen Methoden äußerst vielversprechend ist:
Projekt Debriefing: Im Mittelpunkt stand hier die Frage, wie das unterschiedliche Wissen der Projektmitglieder gewinnbringend für Folgeprojekte erhoben werden kann und wie bereits während Projektstart bzw. während der Durchführung narrative Methoden bei Teambildung und Konfliktvermeidung unterstützen kann. Die Teilnehmer lernten dabei die Methode „Ereigniskurve“ kennen und die Möglichkeiten des Findens und Einsetzens von Metaphern.
Wissenstransfer bei ausscheidenden Experten: Was tun, wenn Experten ein Unternehmen verlassen und neben dem Fachwissen auch das implizite Erfahrungswissen gesichert werden soll? Die Frage stellten wir uns und demonstrierten anhand möglicher narrativer Frage- und Interviewtechniken, wie es möglich wird, solchem Wissen auf die Spur zu kommen.
Kulturanlyse bei Change-Projekten: Wenn es um die Entwicklung von authentischen Leitbildern, Brand Stories, Employer Branding- oder Recruitingstrategien geht, stehen die Unternehmenswerte im Mittelpunkt. Wie man diese, tatsächlich im Unternehmen gelebten, Werte mittels Analogien und Metaphern erkennen und benennen kann, zeigten wir anhand der Methode „Dorfmetapher“, „Enkelfrage“ und der „Reise des Kolumbus“.
Daneben gab es viel Raum für Praxisberichte aus unseren Projekten, Austausch unter den Teilnehmern und für das erste Sammeln von Ideen für eigene narrative Projekte.
Wir danken den Teilnehmern für tolle zwei Tage und hoffen, dass das Seminar der Startpunkt für viele kleine und große narrative Projekte war.
In 2014 werden wir wieder eine Reihe “narrativer Seminare” anbieten ,z. B. am 08. -09. Mai 2014 in Frankfurt (den Seminar-Flyer gibt es hier). Über weitere Termine halten wie Sie auf dem Laufenden.
Herzliche Grüße,
Karin Thier & Christine Erlach