Vor einigen Tagen erhielten Michael Müller und ich freudestrahlend ein Paket vom Carl-Auer-Verlag: die Autorenexpemplare unseres neuen Buches wurden geliefert. WIr haben fast drei Jahre über diesen neuen Ansatz nachgedacht; viele Kilometer legten wir auf Spaziergängen zurück, mit dabei ein Notizbüchlein, um unsere Gedanken zur Aktanz festzuhalten.
AKTANZ, ein Neologismus, der uns auf einer dieser Wanderungen einfiel: er steht für viele verschiedene Facetten einer Haltung, die wieder mehr Leichtigkeit in unser Handeln bringen kann. Michael und ich haben in unseren Beratungsprozessen von vielen Mitarbeitenden Erzählungen gesammelt, die von Schwere, Mutlosigkeit, von Zukunftspessimismus und von Ideenlosigkeit erzählen, wie man als Einzelne:r, als Organisation und auch als Gesellschaft mit der zunehmenden Komplexität unserer Umwelt zurechtkommen soll.
In Aktanz gehen bedeutet, den Ballast zu erkennen und loszuwerden, oder ihn zumindest abzuschwächen. Der Ballast, der uns hindert, wendig, beweglich zu sein, besteht oft aus Glaubenssätzen, die wir mit uns herumschleppen, die aber längst ihre Funktion verloren haben oder nie eine positive Wirkung auf uns ausübten. Solche dysfunktionalen Glaubenssätze – wir nennen sie Störnarrative – sind etwa tief verwurzelte Überzeugungen in uns selbst, in herausfordernden Situationen zu versagen, etwas nicht gut genug zu beherrschen, und so fort. Auch Unternehmen werden durch Störnarrative ausgebremst, so hindert etwa die überholte Überzeugung, dass Menschen nur in kompetitiven Settings – also jede:r gegen jede:n – zu Höchstleistungen anzustacheln sind, Unternehmen daran, die kollektiven Kräfte, die Schwarmintelligenz von Teams nutzbar zu machen. Und schließlich stehen wir alle als Gesellschaft unter dem Einfluss von Glaubenssätzen, von denen sich manche im Laufe der Jahrzehnte zu Störnarrativen verwandelten – etwa das Festhalten an der Idee von Wirtschaftswachstum, wo doch die Begrenztheit der Ressourcen auf unserem Planeten mehr und mehr als krasser Widerspruch in unser Bewusstsein rückt.
Wir beschreiben in diesem Buch, wie man diese Störnarrative erkennen kann und sie aufweichen, verändern, verflüssigen kann. In 23 “Mitmach-Experimenten” für (Selbst-)Coaching und Teams können die Leser:innen selbst ausprobieren, in Aktanz zu gehen, oder andere auf diesem Weg zu begleiten.
In Aktanz gehen ist kein Ziel, sondern ein Anfang. Denn es geht darum, immer wieder neu zu spüren, zu lauschen, zu entdecken, welche hinderlichen Geschichten das Handeln gerade erschweren und was es in dem Moment braucht, um wieder mehr Leichtigkeit ins Handeln zu bringen.
Wir freuen uns über die ersten positiven Rezensionen und danken allen Leser:innen, die uns weiteres Feedback geben! Hier geht’s zur Verlagseite zum Buch.
Viel Freude beim Lesen und In Aktanz gehen!
Michael Müller und Christine Erlach
P.S.: Mathias Ohler, Leiter des Carl-Auer Verlages, spricht mit Michael und mir über das Buch: ein hörenswerter Podcast in der Reihe “Carl-Auer Sounds of Science” mit dem Titel #207 Christine Erlach und Michael Müller – Wie man hinderliche Geschichten loswird: In Aktanz gehen. Überall, wo es Podcasts gibt, zum Beispiel bei Spotify
In dem dreitägigen Workshop werden Sie Methoden und Experimente kennen lernen, mit deren Hilfe Sie Störnarrative in Organisationen und im individuellen Arbeitskontext erkennen, sie verändern, abschwächen oder durch neue, funktionalere Glaubensnarrative ersetzen können.
Alle Methoden, die wir dabei anwenden, können die Teilnehmenden im Anschluss sofort bei ihren Kunden-Unternehmen oder im Coaching anwenden.
Wann: Donnerstag, 10. bis Samstag 12. Juli 2025
Wo: Stuttgart
Kosten: 1.530,- € zzgl. MwSt. Mehr Informationen und einen Link zur Anmeldung finden sie hier.