Zukunft der Wissensarbeit
Das ist das Motto der diesjährigen KnowTech2014 in Hanau diese Woche vom 15. bis 16. Oktober 2014 in Hanau. Im Fokus steht dabei die Frage: Was ändert sich mit Cognitive Computing, also der Simulation der menschlichen Denkprozesse in einem computergestützten Modell, für das Thema Wissensmanagement (Dazu gibt es auch eine eigene Blogparade)?
Mit dem Rechner „Watson“ hat IBM bereits vor zwei Jahren einen Rechner vorgestellt, der in der amerikanischen TV-Quizsendung „Jeopardy!“ eingesetzt wurde und dort gegen die beiden bis dato ungeschlagenen menschlichen Champions gewann. Neuere Generationen von Watson, die jetzt auch die Cloud nutzen, werden momentan trainiert, um z. B. Mediziner, speziell Onkologen, in der Diagnose zu unterstützen. Auch für die Supportunterstützung im Kundenservice sollen sie eingesetzt werden.
Und was bedeutet das für die Zukunft der Wissensarbeit? Wird bald ein vom Mitarbeiter nach beliebigen Unternehmenswissen befragter „Watson“ in Sekundenschnelle erkennen und ausspucken was wir wissen müssen und uns darüber hinaus noch ungefragt auf passende Erfahrungen und Lessons Leaned zum Themenbereich aufmerksam machen, die er selbstständig aus eingespeisten Ereignissen im Unternehmen generiert hat? Wäre das nicht ein wünschenswertes Szenario, eines das die Wissensarbeit tatsächlich revolutionieren würde? Ich gebe zu, ich bin schon etwas neugierig, was uns das Thema Cognitive Computing bringen und ermöglichen wird.
Eine berechtigte Frage dabei lautet allerdings: Wo bleibt der Mensch? Braucht Cognitive Computing überhaupt noch den Menschen? Das Knowledge Research Center (KRC) bring es in einem Beitrag zum Thema auf den Punkt: Nur weil ein Watson weiß, wie Röntgenstrahlen funktionieren, ersetzt er noch lange nicht den Arzt.
Und in Unternehmen wird er auch in Zukunft keine „Erfahrungsträger“ ersetzen können. Das spezifische, in emotional hochbrisanten Situationen gewonnen Wissen über Handlungsweisen und Abläufe jenseits von offiziellen Prozessen oder das feinsinnige Gespür für zwischenmenschliche Besonderheiten, die oft für den Erfolg von Projekten oder für den Aufbau von Kundenbeziehungen entscheidend sind, macht immer noch den Unterschied. Auch was die Weitergabe von Wissen anbelangt wird der direkte Austausch zwischen Menschen, von Kollege zu Kollege, von Experte zu neuem Mitarbeiter kaum ersetzt werden können. Ich kann mir das zumindest nicht vorstellen.
Aber, eine zukunftsweisende Ergänzung und Weiterentwicklung im Bereich Wissenssicherung und Verbreitung stellt Cognitive Computing mit Sicherheit dar. Man darf gespannt sein…
Auch NARRATA Consult ist mit einen Beitrag auf der diesjährigen KnowTech vertreten. Dabei geht es u. a. um die älteste Form der Wissensweitergabe: dem Geschichten erzählen. Wir stellen gemeinsam mit unserem Kunden, der SMS Meer GmbH, die Wissenstransfer-Methode: Transfer Stories vor (wer mehr darüber wissen möchte, kann hier nachlesen). Anna Sommer von SMS Meer wird dabei gleich zwei Fallbeispiele von ausscheidenden Experten vorstellen, die wir mit der Methode Transfer Stories begleitet haben.
Ich freue mich auf die KnowTech2014 und die Diskussionen diese Woche!
Viele Grüße schickt,
Karin Thier