Letztes Jahr hat mich Frau Prof. Dr. Monika Fludernik von der Universität Freiburg gefragt, ob ich als auswärtiges assoziiertes Mitglied, im geplanten Graduiertenkolleg „Faktuales und fiktionales Erzählen. Differenzen, Interferenzen und Kongruenzen in narratologischer Perspektive“ mitwirken möchte. Sehr gerne habe ich zugesagt und mich gefreut, dass Storytelling und Narrationen als Thema an der Universität Freiburg in großem Rahmen aufgegriffen werden soll. Dann habe ich für das Vorhaben die Daumen gedrückt und nun kann ich freudig verkünden: der Antrag wurde bewilligt!
Ich freue mich riesig und bin sehr gespannt auf die narrativen Inhalte und Themen, die im Rahmen des Graduietenkollegs bearbeitet werden und die ich ab jetzt mitverfolgen werde.
Also, wer schon immer über Erzählen und die narratologische Perspektiven promovieren wollte, jetzt ist die Gelegenheit.
Und hier ist der Ausschreibungstext:
Ausschreibung von bis zu 12 Promotionsstellen und einer Post-Doc Stelle
Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg vergibt im Rahmen des interdisziplinären DFG Graduiertenkollegs
GRK 1767 „Faktuales und fiktionales Erzählen – Differenzen, Interferenzen und Kongruenzen in narratologischer Perspektive“
bis zu 12 Promotionsstellen, befristet auf 2 Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um ein Jahr.
Eine Post-Doc Stelle für 2 Jahre Beginn der des Graduiertenkollegs und der Förderung ist 1. Oktober 2012
Die Vergütung richtet sich nach den üblichen Sätzen der DFG.
Es handelt es sich bei den Promotionsstellen um TV-L E13, 65% Stelle und bei der Post-Doc Stelle um eine TV-L E13, 100% Stelle.
Zusammenfassung
Das GRK behandelt faktuales Erzählen und das Zusammenspiel von Faktualität und Fiktionalität in einer großen Spannbreite von Text(sort)en sowie (audio-)visuellen und materiellen Medienprodukten. Unter faktualem Erzählen verstehen wir vorläufig Narrationen, die sich in ihrem pragmatischen Kontext und in ihrer Referenz auf die Wirklichkeit der Adressaten beziehen. Ziel ist es darüber hinaus, einerseits Forschungsfelder außerhalb der Philologien in die narratologische Analyse zu integrieren, sowie andererseits aus dem Umgang mit faktualem Erzählen jenseits der Erzähltheorie (sowohl in den Geisteswissenschaften wie in anderen Disziplinen) zu lernen, und
gängige narratologische Modelle in Hinblick auf faktuale Texte zu modifizieren. Das zentrale Thema der Interferenz zwischen Faktualität und Fiktionalität soll in einem breiten interdisziplinären Verbund unter Einbeziehung der Geschichtswissenschaft, der therapeutischen Psychologie sowie der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften erforscht werden. Dabei werden die folgenden Ziele verfolgt: Erstens ist faktuales Erzählen in seinen narrativen Besonderheiten zu erfassen (Differenz und Kongruenz); zweitens sollen Grenzphänomene bzw. Grenz- und Übergangsbereiche zwischen faktualem und fiktionalem Erzählen in verschiedenen Gattungen und Disziplinen untersucht werden (Interferenzen); drittens ist die Beziehung und Verschränkung von Fiktionalität und Faktualität in verschiedenen Medien zu
erschließen. Es soll darum gehen, faktuale Erzählungen in ihrer Gattungsbreite unter Einschluss funktionaler und formaler Aspekte sowohl systematisch wie diachron zu fassen, und ihren jeweiligen Gebrauchskontexten gemäß zu studieren.
Das Kolleg versteht sich als Rahmen, in dem für geistes- und sozialwissenschaftliche PromovendInnen eine Qualifizierung auf höchstem methodischem Standard und auf internationalem Niveau ermöglicht wird. Das Qualifizierungskonzept des GRK umfasst neben
Kolloquien, Tagungen und Sommerschulen auch das Absolvieren eines Studienprogramms, das sowohl theoretische wie praktische Teile einschließt, interdisziplinär aufgebaut ist und Teamwork fördert.
Unter den AntragstellerInnen sind folgende Fachrichtungen vertreten: Anglistik, Germanistik, Philosophie, Geschichte, Klassische Philologie, Psychologie, Romanistik und Klassische Archäologie. Bewerber mit einem rechtswissenschaftlichen, theologischen oder
wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund sind besonders erwünscht. Eine narratologische Kompetenz wird vorausgesetzt.
Folgende Kriterien sind für die Auswahl ausschlaggebend:
– ein zügiges Studium
– überdurchschnittlich gute Noten, insbes. Abschlussnoten
– eine hervorragende Präsentation des geplanten Projekts im Konzeptpapier
– die Dokumentation wissenschaftlicher Kompetenz anhand der Gutachten
– eine überzeugende Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch
– das Dissertationsthema sollte thematisch und methodisch interessant für das Konzept des GRKs sein
Weitere Informationen zum Graduiertenkolleg sind erhältlich unter www.grk-erzaehlen.unifreiburg.de.
Viel Glück beim Bewerben wünscht,
Karin Thier