Im Studium hatten wir einen Professor, der uns die altgriechische Kunst des logischen Diskurses beibrachte: man nehme ein Thema, eine Stellungnahme, die man im Folgenden verteidigen (These) oder aber widerlegen muss (Antithese). Nun teilen sich die Diskursführer einem der beiden Lager zu und versuchen mit verschiedenen Grundmodellen der Logik, den Diskurs zu gewinnen.
Grundvoraussetzung für einen solchen intellektuellen Waffengang (ohne scharfe Waffen) ist die gemeinsame Verständigung auf die Prämissen, die Annahmen über die Welt also, die man nicht weiter anzweifelt und als wahr für beide Lager anerkennt.
Eine solche Grundprämisse aus dem Storytelling-Netzwerk lautet: “Anwendungs-Wissen um narrative Methoden in Unternehmen ist hilfreich und wertvoll”. Die im Diskurs gegeneinander antretenden Positionen sind die These “Darum sollten wir unser Wissen an möglichst viele Menschen weitergeben” und die Antithese “Darum sollten wir unser Wissen wie einen Schatz hüten”.
Nun kann man verschiedene Logikmodelle ansetzen und Pro- und Contra-Argumente gegeneinander aufführen – und dann ableiten, ob die These oder aber die Antithese sinnvollere Entscheidungswege sind.
Diese Technik kann man in Workshops ausprobieren, um zum Beispiel strategische Entscheidungen in Gruppen fällen zu können. Noch spannender und tiefgängiger wird es, wenn man die Heldenreise als Navigationstool durch die Argumente für These und Antithese ansetzt und diesen jeweils narrative Figuren wie etwa den weisen Mentor oder den Drachen auf dem Goldschatz zur Seite stellt. Man kann es aber auch ganz für sich tun, um Chancen und Risiken anstehender Entscheidungen zu durchleuchten. Oder einfach aus Spaß, um die Gehirnzellen auf Trab zu halten…
Einige “alte Hasen” aus der Storytelling-Community haben sich vor Jahren zum Spaß damit auseinandergesetzt: sollen wir unser Wissen teilen, uns zusammentun? Was wird wohl passieren, wenn wir verschiedene Herangehensweisen im narrativen Arbeiten in Unternehmen zusammenführen, vergleichen, miteinander verschmelzen lassen?
Nun, nach Jahren der gemeinsamen Annäherung und dem gegenseitigen Lernen voneinander, ist es soweit: die These hat gewonnen! NARRATA bietet in Kooperation mit Prof. Michael Müller, einem der ersten Vertreter des Storytelling im deutschsprachigen Raum, dem Autor vieler Fachbücher rund um Storytelling und Professor an der Hochschule der Medien Stuttgart, eine Zertifizierung zum narrativen Management an.
11.00 Begrüßung: Der geheimnisvolle Schlüsselbund
11.30 Einführung: Die große Geschichte vom Storytelling
12.00 Personal Storytelling – die eigene Erzählkompetenz entwickeln
Praxisübung: Blind Date
12.40 Narratives Changemanagement – Veränderungen mit Geschichten gestalten
Praxisbeispiel: Die nackte Wahrheit
13.00 Mittagspause
14.00 Narrative Leadership – Führung in Geschichten denken
Praxisübung: Die Heldenreise
14.40 Narratives Wissensmanagement – Erfahrungswissen erfassen und weitergeben
Praxisübung: Der trübe Teich
15.20 Corporate Storytelling – mit Geschichten das Unternehmen kommunizieren
Praxisbeispiel: Daimler oder Mondi?
15.40 Wie die Story weitergeht: Fragen zur modularen Weiterbildung „Narratives Management“
Mehr Informationen zum Orientierungs-Workshop am 12.06.2015 siehe die Einladung der Hochschule der Medien Stuttgart, zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte Christine Erlach oder aber folgen diesem Link.
Hier zu mehr Details zur zertifizierten Weiterbildung “Narratives Management” sowie im Programm-Flyer der HDM Stuttgart.
Beste Grüße sendet
Christine Erlach