Als Asterix den Legionären beitritt, irrt er treppauf, treppab durch ein riesiges Labyrinth der römischen Verwaltung. Die Verwaltungsbeamten statten ihn voller Diensteifer mit diversen Formblättern aus und schicken ihn mit unbestechlicher Strenge hierhin und dorthin. Asterix trifft so manch anderen Bittsteller auf den endlosen Treppen, die allesamt die Orientierung verloren haben und einige sogar ihren Verstand…
So zeichnet der berühmte Asterix-Zeichner Albert Uderzo ein für viele von uns stimmiges Bild einer Verwaltung – zumindest früher gab es schon die ein oder andere Erfahrung auf diversen Ämtern, die schaurige Ähnlichkeiten mit Asterix’s Welt hatten. 😉
Doch dies ist Vergangenheit! Vorbei die rückwärtsgewandten Zeiten in verstaubten Ämtern und hallenden einsamen Fluren, vorbei die Behäbigkeit des Beamtentums!
Ich wurde in jüngster Vergangenheit am eigenen Leib vom Gegenteil überzeugt: die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) ist alles andere als rückwärtsgewandt und behäbig. So initiierte das Hessische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG) für die Hauptverwaltung und die sieben Ämter für Bodenmanagement mit fünf Außenstellen einen verwaltungsweiten Wissensmanagement-Prozess – das Ergebnis: eine technische Wissensmanagement-Ausrichtung in Kombination mit einer personalisierten Wissensmanagement-Herangehensweise.
Ersteres materialisiert sich in der Wissensmanagement-Plattform WIMA, über die strukturiert Informationen ausgetauscht und von allen Mitarbeitern angereichert werden können. Hier könnte man länger verweilen, doch ich fliege ich nur kurz drüber.
Denn der für mich spannendere, weil sehr innovative und vorwärtsgewandte Punkt ist die parallele Konzentration auf den Mensch als Wissensträger, das Aufsetzen von Instrumenten in der Verwaltung also, die das individuelle (Erfahrungs-)Wissen der Mitarbeiter in den Ämtern heben und bewahren sollen.
Hier geht die Hessische Verwaltung mit Siebenmeilenstiefeln voran, denn das vorausschauende Handeln, um dem in Zeiten des demographischen Wandels drohenden Wissensverlust zu begegnen, ist wahrlich nicht flächendeckend zu finden – nicht mal in der in unseren Augen doch so viel wendigeren freien Wirtschaft! Hier nun also das Best Practise-Beispiel einer Verwaltung, die hier großen Weitblick beweist.
Auch bei der Wahl der Instrumente für den personalisierten Wissenstransfer liegt das Hessische Landesamt ganz vorne: für Fachwissen liegen strukturierte leitfadengestützte Methoden vor, für das implizite schwerer fassbare Erfahrungwissen entschied sich das Landesamt für den narrativen Ansatz, die Arbeit mit Storytelling also, um über Erzählungen der Mitarbeiter deren Wissensschätze zu heben, zu dokumentieren und weiterzugeben.
Wir freuen uns über die tolle Zusammenarbeit mit aufgeschlossenen Verwaltungsbeamten, die über jede Menge spannendes Wissen verfügen!
Beste Grüße sendet und viel Freude beim Lesen wünscht
Christine Erlach