In den USA haben Ende der 1990er Jahre Wissenschaftler (M.I.T, Harvard), Managern (u. a. Philips, Motorola, Hewlett-Packard, Federal Express) und Journalisten gemeinsam eine Vorgehensweise zur Erstellung von Learning Histories entwickelt (im Deutschen mit Erfahrungsgeschichten übersetzt).
Learning histories (Kleiner & Roth, 1998) decken in der Unternehmenskultur verhaftete Normen und Werte auf und kommunizieren sie im gesamten Unternehmen: alle Beteiligten an einem herausragenden Ereignis (z.B. ein besonders gut oder schlecht gelaufenes Projekt) werden hinsichtlich ihrer Erlebnisse und Beobachtungen interviewt, nach der Analyse der Gespräche wird eine provokante Erfahrungsgeschichte entwickelt, die die Originalaussagen der Beteiligten wiedergibt und sie mit einen roten Erzählfaden zu einer gemeinsamen, multiperspektivischen Geschichte verwebt. Die 2-spaltig aufgebaute Erfahrungsgeschichte weist durch die Kommentar-Spalte der Autoren auf Widersprüche, verborgene Zusammenhänge, Tabuthemen etc. hin und ist daher ein mächtiges Tool, geltende Werte, Normen und Wissensbestände in Workshops mit Beteiligten und anderen Organisationsmitgliedern zu reflektieren.
Die Learning Histories fassten durch die Arbeiten von Prof. Heinz Mandl, Prof. Gabi Reinmann (damals an der Uni München) und NARRATA Consult als Pioniere im narrativen Wissensmanagement unter der Bezeichnung Storytelling-Methode im deutschsprachigen Raum Fuß: