Letztens führten mich meine Termine mal wieder in meine alte Heimatstadt, München. Ein guter Anlass, um sich auf einen Kaffee mit Kristin und Judith zu treffen, den beiden Wissenswerkerinnen, die uns von NARRATA liebe Kooperationspartnerinnen sind. Wir sprachen über die Notwendigkeit von speziellen Kompetenzen für Wissenstransfer und über das Seminar von wissenswerk, das dazu im August 2013 stattfinden wird. Unser Austausch über die verschiedenen Facetten von Wissenstransfer-Kompetenz war sehr interessant; wissenswerk schrieb eine Zusammenfassung des Gespräches (vielen Dank für diesen Gastblog!):
Genauso wie für uns, ist auch für euch die Verteilung und Weitergabe von Wissen in Organisationen ein Kernthema eurer Aktivitäten. Warum?
Wir sind der Meinung, dass Wissen der essentielle Rohstoff und der gekonnte Umgang damit der Wettbewerbsfaktor für Unternehmen ist. Gewinnbringend ist es schon, Wissensarbeit durch die zielgerichtete Verteilung von Wissen im Unternehmen effektiver und qualitativ besser zu machen. Ein wichtiger Aspekt ist auch, Verlust von wertvollem Wissen zu vermeiden, und somit handlungsfähig zu bleiben.
Die hohe Kunst liegt jedoch darin, Wissen durch seine Verteilung zu vermehren und vor allem, anzureichern, also neues einzigartiges Wissen entstehen zu lassen. Denn das führt am Ende zu Innovation und Wachstum, genauso wie zu einzigartigen Dienstleistungen und Services, die das Unternehmen und sein Angebot von anderen unterscheiden.
Wie habt ihr in diesem Zusammenhang das Thema „Kompetenzentwicklung“ als Aktionsfeld entdeckt?
Die Definition von speziellen Wissenstransfer-Prozessen und deren Unterstützung auf methodischer sowie auf Tool-Ebene, das ist ein guter und wichtiger Anfang, um Wissensweitergaben in Unternehmen effektiver und auch effizienter zu gestalten – und genau darauf konzentriert sich ja auch unsere Beratungsleistung.
Doch wir haben in den vergangenen Jahren bei unseren Projekten immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die möglichen Effekte leider nie in vollem Umfang zu tragen kommen, wenn die Mitarbeiter nicht in der Lage sind, diese Maßnahmen auch kompetent anzuwenden – und genau daran scheitert es in der Praxis oft. Denn welche Ausbildung enthält schon den Baustein “Wissenstransfer-Kompetenz”? Leider (noch) keine! Diese ebenso komplexe und anspruchsvolle wie elementar wichtige Aufgabe von “Wissensarbeitern” wird in der Praxis in der Regel den Naturtalenten, dem Zufall oder schlicht dem Optimismus überlassen.
Das hat natürlich negative Folgen für ein Unternehmen – was habt Ihr bei Euren Kundenprojekten beobachtet?
Nun, zum einen besteht die Gefahr, dass die aufwändig entwickelten Maßnahmen nie wirklich zur Anwendung kommen. Denn „Können“ ist ein wichtiger Baustein von Motivation. Das ist schade.
Viel elementarer ist aber, dass viel Zeit, Engagement und auch guter Wille verschwendet wird. Und noch viel schlimmer: wichtiges und wertvolles Wissen kommt nie oder nur in Fragmenten dort an, wo es benötigt wird, bzw. geht im ärgsten Fall sogar ganz verloren – etwa wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Das kann sich eigentlich kaum noch ein Unternehmen leisten.
Und genau hier setzen eure Wissenstransfer-Kompetenz-Seminare an?
Genau. Wir haben bereits vor einiger Zeit das erfolgreiche Inhouse-Seminar-Konzept „Wissen erfolgreich weitergeben“ entwickelt, das sich an die Wissensträger selbst richtet und sie darin kompetent macht, ihre eigenen Wissensweitergaben empfängergerecht zu gestalten.
Doch Wissensgeber brauchen, um der komplexen Aufgabe „Wissensweitergabe“ gerecht werden zu können, nicht nur eigene Kompetenz, sondern auch Unterstützung und entsprechende Rahmenbedingungen – ganz klare Aufgaben des Managements. Deshalb gibt es nun unser erstes offenes Wissenstransfer-Seminar für Führungskräfte, das wir gemeinsam mit dem Management-Forum Starnberg anbieten.
Was können Führungskräfte nach der Teilnahme an diesem Seminar besser?
Wir arbeiten auf drei Ebenen „verstehen“, „kennen“ und „können“:
Nach dem Seminar verstehen Führungskräfte, was bei Wissenstransfers auf prozessualer, sozialer und neurowissenschaftlicher Basis passiert. Dieses Hintergrundwissen ist wichtig, um überhaupt handlungsfähig zu werden.
Im Anschluss lernen sie die Erfolgsfaktoren gelungener Wissensweitergaben kennen und erfahren, wie man sie auf struktureller, prozessualer, methodischer aber auch persönlicher Ebene gezielt und vor allem gewinnbringend gestalten und beeinflussen kann.
Zu guter Letzt haben sie im Seminar eigene Wissenstransfer-Kompetenz erworben und sind in der Lage, diese unmittelbar im eigenen Kontext anzuwenden.
Klingt spannend. Wann und wo findet das Seminar statt und wo kann man sich anmelden?
Vielen Dank an Kristin und Judith für diesen Gastbeitrag – und den leckeren Latte Macciato letztens in München 😉
Beste Grüße aus dem sommerlichen Burscheid sendet
Christine Erlach